Wie veranlagen professionelle Investoren ihr Kapital?

Studien belegen, dass in Österreich eine stark konservative Anlagestrategie vorherrscht, bei der ein Großteil des Geldvermögens unverzinst auf Sparbüchern liegt. Dies spiegelt sich auch im Pro-Kopf-Vermögen wider, das deutlich unter dem Niveau wirtschaftlich vergleichbarer Länder liegt. Dadurch bleiben nicht nur potenzielle Renditen ungenutzt, sondern die Inflation führt zusätzlich zu einem Wertverlust des Kapitals. Professionelle Investoren sind sich dieser Problematik bewusst und halten vergleichsweise wenig unverzinste Anlageklassen in ihren Portfolios. Stattdessen setzen sie verstärkt auf Private Equity und Venture Capital. Eine repräsentative Studie von NACUBO-TIAA, die über 25 Jahre die Portfolios von 688 Stiftungen mit einem Gesamtvermögen von 838 Milliarden US-Dollar untersuchte, kam zu dem Ergebnis, dass große Vermögensverwalter zunehmend in diese alternativen Anlageklassen investieren, um höhere Renditen zu erzielen und langfristiges Vermögenswachstum zu sichern. Im Jahr 2022 machten Private Equity und Venture Capital rund 27 Prozent des durchschnittlichen Portfolios aus. Die Studie zeigte zudem, dass die Beimischung dieser Anlageklassen über 3, 5 und 10 Jahre hinweg durchschnittlich 4 Prozent höhere jährliche Renditen erwirtschaftete als ein klassisches 70/30-Portfolio (Aktien/Anleihen).

Yale Endownment Asset Allocations (2020): Vermögen $ 42 Mrd.

Was ist Private Equity?

Bei Unternehmensbeteiligungen wird zwischen öffentlichem und privatem Beteiligungskapital unterschieden. Öffentliches Beteiligungskapital, wie Aktien, wird an Börsen gehandelt und ist für alle Marktteilnehmer zugänglich. Private Unternehmensbeteiligungen hingegen erfolgen innerhalb eines exklusiven und vermögenden Teils der Gesellschaft. Viele der heutigen globalen Marktführer wie Amazon, Facebook, Google und Apple wurden durch privates Beteiligungskapital zu dem, was sie heute sind, und Investoren, die bereits vor dem Börsengang investierten, erzielten außergewöhnliche Renditen. Da diese Anlageklasse häufig hohe Investitionsvolumina erfordert, ist sie in der Regel institutionellen Investoren oder äußerst vermögenden Privatpersonen vorbehalten. Ausgewählte Private-Equity-Fonds bieten jedoch eine Lösung: Sie bündeln das Kapital tausender Investoren und ermöglichen es so mittelständischen Anlegern Seite an Seite auf Augenhöhe mit weltweit erfolgreichen Investoren zu investieren.

Warum darf privates Beteiligungskapital im Portfolio nicht fehlen?

Da in dieser Anlageklasse bereits in einer frühen Phase in Unternehmen investiert wird, die sich in einer intensiven Wachstumsphase befinden, bietet sie die Chance auf überdurchschnittliche Renditen. Wertsteigerungen um das Zehnfache oder mehr sind dabei keine Seltenheit. Zudem erfolgen Private-Equity-Investitionen banken- und börsenunabhängig, wodurch sie eine geringe Korrelation mit den Kapitalmärkten aufweisen. Dies sorgt für eine zusätzliche Diversifikation und verbessert das Risiko-Rendite-Verhältnis im Gesamtportfolio. Auch aus ethischer Sicht bietet diese Anlageform überzeugende Vorteile: Ihr Investment fördert Innovation und Wachstum und trägt zur Schaffung tausender Arbeitsplätze bei. Dabei wird gezielt in sinnvolle und nachhaltige Technologien investiert, die das Potenzial haben, ganze Industrien zu verändern. Ihre Investition leistet somit einen wirkungsvollen Beitrag, indem sie sowohl ökologische als auch wirtschaftliche Fortschritte unterstützt und die Welt nachhaltiger und leistungsfähiger macht.